Sensationeller Preis für ein Foto von Werner Rohde

Werner Rohde, uns mehr bekannt als „Tüt” Rohde (1906-1990), lebte seit 1945 bis zum Tode in Worpswede. Hier war er im Wesentlichen als Glasmaler tätig. Weniger bekannt sind seine fotografischen Arbeiten aus den zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts, mit experimentellen, hauptsächlich inszenierten und gestellten Aufnahmen, oft von sich selbst oder von Renata Bracksiek, seiner späteren Frau.

Im Juni dieses Jahres kam so ein Selbstbildnis mit Schirm und Melone als Charlie Chaplin bei dem Berliner Auktionshaus Grisebach zum Aufruf (Dunkle Figur, 1928, 30 x 21,5 cm), angesetzt mit einem Schätzpreis von 2.000-3000 €.

Das ist für ein Foto, das übrigens 1997 bei Sotheby’s in London schon einmal an einen deutschen Privatsammler versteigert worden ist, schon sehr hoch angesetzt (normalerweise werden diese Bilder mit 400-800 € angeboten). Doch einigen Bietern war das zu wenig: sie steigerten den Preis bis auf sage und schreibe 187.500 € (einschl. Gebühren), für den dann wiederum ein deutscher Privatsammler den Zuschlag bekam.

Nach Ansicht des Auktionators ist damit nicht eine Neubewertung des fotografischen Werkes von „Tüt” verbunden, es bleibt wohl ein einmaliger Verkaufserfolg, zu dem man nur gratulieren kann.