Argentinien entdeckt Worpswede

In seiner Heimat gilt Horacio Butler (1897-1983) als erfolgreicher Künstler, sowohl Maler als auch Grafiker und Designer.

Auch in Worpswede ist der Argentinier unvergessen, lebte er doch 1922 für sechs Monate im Künstlerdorf bei Martha Vogeler im Haus im Schluh und hat mehrere sichtbare Zeugnisse seiner Malerei hinterlassen. Diese sind wiederum in Argentinien völlig unbekannt und sollen nun im Rahmen einer Ausstellung gezeigt werden. Allerdings sind Transport und Versicherung der Originale für das Ausstellungshaus zu teuer, sodass die Besucher nur Reproduktionen zu sehen bekommen.

Deshalb ist Malena Babino, vom Sivori-Museum, in Buenos Aires eigens nach Worpswede gereist, um hier die Worpsweder Bildwerke kennenzulernen. Berit Müller, Leiterin des „Museums Haus im Schluh”, zeigte der Besucherin ihre eigene Sammlung, führte sie in das Worpsweder Archiv und zu Bildern in Privatbesitz. Frau Babino beschäftigt sich schon lange mit dem Künstler und hat

2010 bereits ein Buch über ihn und die Gruppe der argentinischen Maler in Frankreich geschrieben, Sezin Elze war so freundlich, uns die wichtigsten Passagen aus dem Spanischen zu übersetzen. So erfahren wir erstmals mehr über seine Zeit vor Worpswede und darüberhinaus:

Danach studiert Butler u.a. an der Academia Nacional de Bellas Artes in Buenos Aires und macht sich anschließend zu einer Europareise auf, die mit kurzer Unterbrechung insgesamt 11 Jahre dauern sollte, sie wurde weitgehend durch seine Tante Rosa finanziert.

Im Nachkriegsdeutschland, inmitten der Inflation, wird aus den bescheidenen Geldmitteln des jungen Künstlers ein kleines Vermögen, das ihm erlaubt, ohne finanziellen Druck in Europa zu bleiben. Von Worpswede fährt er weiter nach Wien und Mailand und landet schließlich in Paris, wo er auf einige seiner ehemaligen Kommilitonen trifft und sein Studium fortsetzt.

Ausstellung in Buenos Aires „Die Paris-Gruppe”, Eröffnung war am 5. 9. 2015. Das Museum plant 2017 eine weitere Ausstellung nur mit Bildern von Horacio Butler, diesmal mit „echten“ Leihgaben aus Worpswede.